Sagen Sie „Nein“!

Haben Sie von Ihren Freunden schon oft gehört, Sie seien „zu nett“? Leiden Sie darunter, von anderen Aufgaben aufgebürdet zu bekommen, weil Sie nicht Nein sagen können? Oder manövrieren Sie sich auch immer wieder in unangenehme Situationen, weil Sie andere Menschen nicht enttäuschen wollen?

Falls Sie diese Fragen bejahen können, haben Sie ihr „Problem“ schon ganz gut erkannt: Sie müssen lernen, Nein zu sagen. Doch insbesondere gutherzigen und hilfsbereiten Personen kann dies Probleme bereiten: Sie möchten anderen Menschen doch nur helfen und sich mit jedem gutstellen; wie könnte man jemandem da einen Wunsch abschlagen?

Doch, wie das Sprichwort besagt: Den Netten beißen die Hunde. Sprich; wenn Sie nicht Nein sagen können, werden Sie von anderen Personen weniger respektiert. Menschen, die es nicht gut mit Ihnen meinen, werden Sie ausnutzen und all ihren Ballast auf Ihnen abladen.

Wie lernen Sie am besten, Nein zu sagen?

Im ersten Schritt fangen Sie ganz klein an: Üben Sie, Dinge abzulehnen und zu etwas Nein zu sagen. Erst können Sie dies ganz alleine vorm Spiegel üben, dann mit Freunden oder Ihrem Partner in einem Rollenspiel. Allein durch das Aussprechen des Wörtchens Nein fällt es uns leichter, auch in alltäglichen Situationen ähnlich zu reagieren und uns mehr durchzusetzen.

Im Rahmen der Übung sollten Sie auch einbauen, hin und wieder einfach und deutlich nur das Wort Nein zu sagen. Oft umschreiben wir unsere Verneinung mit euphemistischen Worten und sagen „Nicht so gerne“ oder „Bitte nimm es mir nicht übel“ – solche freundlichen Verneinungen sind im sozialen Kontext natürlich durchaus hilfreich. Doch Sie sollten zunächst ein einfaches, klares Nein aussprechen können. Ohne eine Begründung als Nebensatz, ohne Umschreibung, ohne Beschönigung. Es tut gut, einfach mal nichts zusätzlich zu sagen. Seien Sie selbstbewusst, sprechen Sie laut und deutlich und sagen Sie kompromisslos: Nein! Diese Übung wird Ihnen übrigens insbesondere bei unverschämten Fragen in Zukunft durchaus zugutekommen.

 

Nehmen Sie ein Nein mit in den Alltag

Nach der Übungsphase folgt natürlich die Anwendung im Alltag. Auch da können Sie klein beginnen – sagen Sie bei einem Besuch bei Freunden beispielsweise „Nein danke, für mich kein Wasser. Ich hätte lieber einen Saft.“. So lernen Sie nicht nur, Nein zu sagen, sondern auch, Ihre eigenen Wünsche zeitgleich auszudrücken. Dann können Sie langsam beginnen, dies auch in wichtigeren Situationen zu übernehmen. Sie müssen nicht jedes Mal an Ihrem freien Tag als Unterstützung bei der Arbeit einspringen, wenn Ihr Chef Sie darum bittet – Nein zu sagen ist Ihr gutes Recht. Sonst geht Ihr Chef auch in Zukunft davon aus, dass Sie selbst in Ihrer Freizeit stets auf Abruf verfügbar sind.

Eine bejahende Lebenseinstellung ist zwar wichtig, doch benutzen Sie häufiger das Wörtchen Nein in Ihrem Alltag. Sie müssen sich gar nicht schämen, etwas abzulehnen oder eine zusätzliche Aufgabe bei der Arbeit ausnahmsweise nicht zu übernehmen. Sie werden merken, dass Sie sich viel wohler damit fühlen, Dinge für sich selbst und nicht für andere zu entscheiden – es ist alles eine Frage der Übung.

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