Warum Sie Fehler machen sollten

Wann haben Sie das letzte Mal einen Fehler gemacht, haben etwas vergessen oder sind in ein Fettnäpfchen getreten? Fehler sind menschlich, wie es so schön heißt. Dennoch fühlen wir uns meistens beschämt, unfähig oder gedemütigt, wenn uns ein Fauxpas unterläuft. Oder haben Sie sich vielleicht schon einmal gut gefühlt, nachdem Sie einen Fehler gemacht haben? Falls doch – wissen Sie, woran das gelegen hat?

Fehler sind ein zwangsläufiges Nebenprodukt, wenn es darum geht, neue Dinge zu erlernen oder sich aus der eigenen Komfortzone zu bewegen. Sie geschehen stets absichtslos und sind meist mit starken negativen Gefühlen verbunden, da viele Menschen ihre Fehltritte oft mit Misserfolg und dem eigenen Scheitern assoziieren. Das ist auch nicht verwunderlich; schließlich wurde uns schon früh in der Kindheit beigebracht, dass Fehler schlecht sind und bestraft werden.

 

Wie schaffen wir es, keine Fehler mehr zu machen?

Was wäre die Konsequenz, wenn wir uns nicht erlauben würden, Fehler zu machen?

Entweder müssten wir zwangsläufig immer wissen, wie etwas funktioniert, um es perfekt ausführen zu können, oder wir dürften uns nicht mehr an unbekannte oder neue Dinge herantrauen. Wenn man jegliches Risiko vermeidet, geht man damit natürlich auch Fehlern aus dem Weg. Doch selbst dann bewegt man sich im Kontakt mit anderen Menschen immer noch auf unsicherem Terrain – schließlich könnte man auch dort etwas peinliches oder unangebrachtes sagen. Das würde dann aber bedeuten, dass man gar am besten gar keinen Kontakt zu anderen Menschen pflegt und sich nur noch in seiner eigenen, kleinen Komfortzone bewegt, um jegliche Fettnäpfchen zu vermeiden. Kann das die Lösung sein? Oder geht es vielmehr darum, dass wir vielleicht Angst haben, wie andere unsere Fehler bewerten?

Das Ziel kann es also nicht sein, keine Fehler mehr zu machen. Es geht eher um einen veränderten Umgang und Blickwinkel auf die persönlichen Fauxpas.

Fehler machen uns schlau!

Wie wir unsere Fehler bewerten, hängt auch davon ab, wie andere Personen mit ihnen umgehen. Ein positiver Umgang mit Fehlern ist essentiell, damit wir aus unseren Fehltritten auch die positiven Effekte mitnehmen. Bei vielen Arbeitgebern wird mittlerweile eine positive Fehlerkultur gepflegt. Das bedeutet, es geht nicht darum, eine Aufgabe stets perfekt zu erledigen, sondern Fehler werden als wertvolle Quelle für Lernerfahrungen betrachtet. Bei einer positiven Fehlerkultur werden Fehler nicht bestraft, sondern intensiv besprochen und reflektiert, um anschließend nach Lösungen zu suchen. Was können wir daraus lernen?, sollte dabei stets die Leitfrage sein.

Somit ist ein Fehler gar nichts Schlechtes. Ganz im Gegenteil, indem wir ihn anerkennen und versuchen, daraus zu lernen, hat er maximal positive Effekte. Ein wertschätzender Umgang mit Fehlern und die Akzeptanz, dass Fehler normal und sogar wertvoll sind, führt auch nachweislich zu mehr Produktivität, Kreativität und Innovativität. Wussten Sie übrigens, dass viele Erfindungen, wie beispielsweise das klassische Post-it oder auch die Mikrowelle nur entstanden sind, weil Menschen Fehler gemacht haben?

Haben Sie also keine Angst vor Fehlern. Trauen Sie sich, etwas auszuprobieren, selbst wenn Sie dabei scheitern sollten. Wenn Sie keine Fehler machen, werden Sie auch nie lernen, wie Sie es besser machen können. Misserfolge sind eine Chance, um zu wachsen und zu lernen – verpassen Sie diese Chance nicht.

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