Der richtige Umgang mit Stress

Gibt man das Wort Stress bei Google ein, so spuckt die Suchmaschine mehr als 3,6 Mrd. Ergebnisse aus. Vergleicht man dies beispielsweise mit dem Wort Freude, sind es dort nur circa 131 Millionen Ergebnisse. Doch nicht nur bei Google ist das Thema Stress aktueller denn je. Auch in unserem gesellschaftlichen Leben ist Stress fast alltäglich. Vom Termin zu Termin hetzen, alle Abgabefristen einhalten, Sport machen und darüber hinaus noch ein soziales Leben bewahren. Die Anforderungen des Alltags können leicht zu einem Gefühl der Überforderung führen. Eine groß angelegte Stressstudie der Techniker Krankenkasse aus dem Jahr 2016 konnte zeigen, dass sich bereits jeder 4. häufig gestresst fühlt. Arbeit ist dabei mit 46% bei weitem der häufigste Stressor. Die Folgen von chronischem Stress sind jedoch gravierend: Schwächung des Immunsystems, Muskelverspannungen, gestörte Verdauung, Gedächtnisstörungen und langfristig Burnout, Depressionen, Schlaganfälle sowie Herzinfarkte können dazuzählen.

 

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Der richtige Umgang mit Stress


Stress schlägt auf unsere Gesundheit

Stress zählt er bei vielen Menschen jedoch bereits zum Alltag. Umso wichtiger ist es, sich regelmäßig zu „entstressen“ – Momente der Ruhe zu finden, eine Pause vom aktiven Alltag zu nehmen und sich Zeit zur Erholung nehmen. Insbesondere, da Arbeit von den meisten Menschen als Hauptstressor wahrgenommen wird, ist es essentiell, genug Abstand vom Job in seiner Freizeit zu schaffen. Dazu gehört unter anderem – wenn es der Beruf erlaubt – keine Arbeit mit nachhause zu nehmen und klare Grenzen bezüglich der eigenen Erreichbarkeit zu setzen. Wenn am kommenden Wochenende beispielsweise ein Familientreffen geplant ist, sollte dies bereits in der Woche vorher mit dem Vorgesetzten abgeklärt werden. Und selbst wenn es mal wieder einen Notfall geben sollte oder Ihr Chef Sie dringend in der Firma braucht – Freizeit ist Ihre wohlverdiente freie Zeit – keine potenzielle zusätzliche Arbeitszeit. Sie müssen auch nicht ständig bereit sein, sobald Ihr Vorgesetzter Sie ruft. Trotz aller Verantwortlichkeiten in beruflicher Hinsicht ist es für Ihre Gesundheit zwingend notwendig, eine klare Linie zwischen Arbeit und Privatleben zu ziehen.

 


Bewerten Sie Ihre stressige Situation neu

Aber auch die psychische Komponente spielt eine zentrale Rolle im Umgang mit Stress. Der bekannte Psychologe Richard Lazarus bezeichnet Stress als einen Zustand, der als eine Bedrohung der persönlichen Ressourcen und des eigenen Wohlbefindens bewertet wird. Die Betonung liegt hier auf bewertet – denn hätten wir das Gefühl, dass wir mit den aktuellen Anforderungen der Situation gut zurechtkommen und diese ohne Gefahr für unsere Gesundheit bewältigen können, würden wir auch keinen (oder wenig) Stress erleben. Sie haben sich bestimmt auch schon mal gefragt, warum der Bekannte aus Ihrem Freundeskreis, der gerade ein Baby bekommen und zusätzlich noch drei große Projekte auf der Arbeit abzuliefern hat, vor Stress nicht umkippt – hier haben Sie die Antwort.
Vermutlich ist der Rat, die eigene Stresssituation anders zu bewerten, keine einfach umzusetzende Methode. Aber unsere Psyche wirkt sich enorm auf unser Empfinden aus – vernachlässigen Sie diese also nicht. Stärken Sie Ihre Ressourcen – gehen Sie die Dinge etwas entspannter an. Zu unseren persönlichen Ressourcen zählt übrigens auch die soziale Unterstützung. Diese spielt eine wesentliche Rolle im konstruktiven Umgang mit Stress. Haben wir ein stabiles soziales Netzwerk, so fühlen wir uns durch hohe Anforderungen des Alltags weniger gestresst. Menschen bekommen dadurch eher das Gefühl, durch ihr soziales Umfeld die nötige Unterstützung zu bekommen und so besser mit schwierigen Situationen umgehen zu können.

Zu einem gewissen Teil hat also unsere eigene Bewertung der Situation Einfluss darauf, ob wir Stress empfinden. Etwas mehr Vertrauen in uns Selbst und die eigenen Fähigkeiten stärkt also nicht nur unsere Psyche, sondern kann auch unser Stresslevel senken.

 


Nehmen Sie sich aktiv Zeit, um zu entspannen

Planen Sie zum Beispiel eine Stunde ein, in der Sie das Handy ausschalten, ein gutes Buch lesen oder spazieren gehen. Gönnen Sie sich eine Pause vom Alltag. Entspannung muss natürlich nicht immer eine ruhige Aktivität sein – Sie können sich auch mit Freunden treffen, Sport machen und gemeinsam joggen gehen. Körperliche Bewegung hilft hervorragend dabei, Anspannung abzubauen. Sollten Sie konkrete Techniken bevorzugen, probieren Sie es mal mit Atemmeditation und Achtsamkeit, progressiver Muskelentspannung nach Jacobsen oder autogenem Training. Sie müssen nicht schon kurz vor einem Burnout stehen, um sich entspannen zu „dürfen“. Jeder Mensch braucht Erholungsphasen. Nehmen Sie sich also immer mal Zeit für aktive Entspannung und machen Sie das, was Ihnen guttut – so werden Sie langfristig Ihre Gesundheit schützen und Ihr Wohlbefinden steigern.

 

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