Wie bewältigen wir unsere Probleme? Welche Strategien können helfen oder auch schaden?

Ergänzend zum Thema Stress dürfen die Bewältigungsstrategien nicht fehlen. Wie bewältige ich meine Probleme? Was mache ich, wenn mich eine Situation mal wieder belastet? Wie man mit Herausforderungen umgeht, spielt nämlich auch eine entscheidende Rolle für unser persönliches Wohlbefinden. Diese Arten von Bewältigungsstrategien werden auch Coping gennant. Dabei lässt sich zwischen vier primären Strategien differenzieren:

1. Problemorientiertes Coping
2. Emotionsorientiertes Coping
3. Aktives (funktionales) Coping
4. Vermeidendes Coping

Sicherlich haben wir alle schon einmal gehört, dass man aktiv auf seine Probleme zugehen und sie bewältigen soll. Dies spiegelt auch schon die beiden effektivsten Copingarten wieder; problemorientiertes und funktionales.

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Was ist Coping?

Doch was genau sind Copingarten?

Problemorientiertes Coping ist dadurch definiert, dass das Problem selbst angegangen und versucht wird, es zu lösen. Das kann zum Beispiel bedeuten, dass man nach einem Streit aktiv auf einen Freund zugeht, um den Konflikt zu lösen. Beim emotionsorientierten Coping hingegen geht es darum, die Art und Weise zu ändern, wie man mit einer Situation oder einem Problem umgeht. Dabei geht es demnach um die Bewältigung der negativen Emotionen, die durch die stressige Situation ausgelöst werden. Wenn Sie also Angst vor einer bevorstehenden Prüfung haben und versuchen, sich mit Hilfe von Yoga und Meditation zu beruhigen, wird dies als emotionsorientierte Bewältigung bezeichnet.

Beide Arten des Copings können entweder funktional oder vermeidend bzw. dysfunktional angewandt werden. Wie bereits erwähnt, ist die funktionale Bewältigung der aktive Umgang mit Problemen oder den eigenen Gefühlen und die sinnvolle, lösungsorientierte Bewältigung. Beim vermeidenden Coping hingegen werden Probleme eher vermieden und Emotionen oft mit Hilfe von Konsum (wie Alkohol, Tabak oder anderen Drogen) unterdrückt – dysfunktionales, schädliches Coping. Welche Copingstrategien am effektivsten sind, können wir uns vermutlich selbst herleiten. Während alle vier Arten auf ihre eigene Weise zwar wirkungsvoll sind, hilft vermeidendes Coping oft nur kurzfristig und führt zu keiner Bewältigung des eigentlichen Problems. Nach einem Konflikt kann man seinen Freunden zwar aus dem Weg gehen, doch dies ist keine langfristige Lösung. Vermeidendes Coping ist zudem mit niedrigerem Wohlbefinden und tendenziell höheren Depressionswerten assoziiert. Emotionsorientiertes Coping kann zwar funktional sein, dennoch führt es lediglich zu einer kurzfristigen Entlastung und behebt nicht die Ursache des Problems. Somit stellt sich problemorientiertes und aktives Coping als bester Umgang mit Herausforderungen dar. Wie auch die Forschung zeigt, weisen Menschen, die ihre Probleme aktiv und effektiv selber lösen, tendenziell ein
hohes emotionales Wohlbefinden auf.

Die eigenen Copingstrategien hinterfragen

Wenn uns Probleme im Leben belasten oder wir stressigen und herausfordernden Situationen ausgesetzt sind, hilft es also, einmal die eigenen Copingstrategien zu hinterfragen. Vermeiden wir die Auseinandersetzung mit unseren Emotionen oder dem eigentlichen Problem, oder gehen wir es aktiv an? Was lässt uns langfristig besser fühlen? Wissen wir nämlich, mit unseren Problemen korrekt umzugehen, fühlen wir uns in Zukunft dadurch weniger belastet. Zusätzlich steigert sich unser Kompetenzgefühl und das Selbstwirksamkeitserleben. Also auch wenn es schwerfällt: sollten Sie wieder einmal vor einer belastenden Situation stehen, stecken Sie nicht den Kopf in den Sand – üben Sie sich in Konfrontation und haben Sie den Mut, Dinge anzusprechen und zu lösen.

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