Warum Sie Anerkennung im Umgang mit anderen zeigen sollten

Kennen Sie es – dieses wohlig warme Gefühl, dass Sie durchströmt und Sie sich automatisch etwas weiter aufrichten, wenn Sie ein Kompliment bekommen? Wir alle wünschen es uns, aber wir geben es nur selten: Anerkennung. Es ist die vierte Stufe der Bedürfnispyramide von Maslow nach den Grundbedürfnissen wie Nahrung und Sicherheit und soziale Verbundenheit. Anerkennung ist ein individuelles Bedürfnis, doch es beruht auf dem Feedback anderer Personen. Schon Neugeborene und Kleinkinder brauchen die Anerkennung und Responsivität ihrer Eltern, ansonsten ist ein gesunder Bindungsaufbau gefährdet.

Doch warum ist es so wichtig, anderen Menschen und sogar Fremden gegenüber Anerkennung zu zeigen und diese nicht einfach nur wahrzunehmen und zu tolerieren? Und warum sollten auch Sie im Job sogar Ihrem Chef Anerkennung zeigen?

Viele Menschen reden nur von Toleranz im Umgang mit anderen und sind überzeugt, dass dies ein wertschätzender Umgang sei. Wir müssen Toleranz zeigen, so hieß es während der Flüchtlingskrise 2015. Während das nicht unbedingt falsch ist, besteht ein wesentlicher Unterschied dazu, ob man Toleranz gegenüber jemandem zeigt oder Anerkennung.

„Ich toleriere dich

Dieser Satz klingt wie ein notwendiges Übel und lässt den anderen sich nicht akzeptiert, sondern vielmehr geduldet fühlen. Stattdessen sollten wir uns vielmehr darin üben, Anerkennung zu zeigen. Ich erkenne dich an zeigt dagegen, dass man eine Person wahrnimmt, sie akzeptiert und wertschätzt. Man zollt Respekt. Und jeder möchte gerne respektiert werden.

Anerkennung kann man nicht erzwingen. Doch wenn man selbst anderen beginnt, Anerkennung zu zeigen, erzeugt das einen Spiegeleffekt. Andere fühlen sich wertgeschätzt und schätzen Sie automatisch auch dafür. Anerkennung schafft gute Beziehungen und stärkt Freundschaften. Anerkennung bedeutet es auch, anderen hin und wieder ein Kompliment zu machen. Jeder möchte gerne von Zeit zu Zeit schöne Dinge über sich selbst hören. Anerkennung besteht aber nicht nur aus Komplimenten. Sie können auch anmerken, wie gerne Sie mit einer Person Zeit verbringen – dass Sie die Anstrengung Ihres Gegenübers wahrnehmen oder auch, dass Sie sich zum Beispiel eine Kleinigkeit gemerkt haben, welche die Person gerne mag. Nicht umsonst sagt man auch „eine kleine Anerkennung“, wenn man jemandem ein Geschenk mitbringt.

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Anerkennung im Umgang mit anderen

Wie es in den Wald hineinruft, so schallt es auch wieder heraus

Dafür, dass Anerkennung und Wertschätzung uns so enorm wichtig sind, ist es relativ einfach, dieses zentrale Bedürfnis bei anderen zu erfüllen. Es reichen kleine Worten und Taten, damit sich jemand wertgeschätzt fühlt. Schreiben Sie ihrem Partner zum Beispiel hin und wieder ohne Grund eine kleine Nachricht, wie lieb Sie ihn haben. Sagen Sie Ihren Freunden, wie gerne Sie Zeit mit ihnen verbringen und was Sie an ihnen schätzen. Das kann im Rahmen eines guten Gesprächs schon der einfache Satz sein: „Ich finde es so schön, mit dir zu reden. Du hast immer einen guten Rat für mich.“

Wenn ein Kollege letzte Woche von einem aufkommenden Familientreffen erzählt hat, fragen Sie ihn, wie es war. Und rufen Sie von Zeit zu Zeit Ihre Großeltern oder Schwiegereltern an – sie werden sich freuen.

Und ja, auch Personen, die sich in der Hierarchie über Ihnen befinden (wie Ihr Boss), brauchen Anerkennung – es ist ganz einfach ein menschliches Bedürfnis. So einfach können Sie erreichen, dass sich Menschen in Ihrer Gegenwart wohl fühlen und Sie als Person gernhaben. Wenn Sie also Ihre Beziehungen stärken wollen, zeigen Sie Anerkennung. Wie es in den Wald hineinruft, so schallt es auch wieder heraus: Sie werden merken, dass Sie diese Wertschätzung zurückbekommen.

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