Immer ein bisschen besser werden – muss man sich selbst ständig optimieren?

Ein besserer Job, eine neue Fähigkeit erlernen, sich beim Sport weiter steigern – stets geht es darum, ein höheres Ziel zu erreichen. Sich selbst und seine Fähigkeiten zu verbessern hat durchaus einen sinnstiftenden Zweck: durch Selbstverwirklichung und der Arbeit an uns selbst können wir das Leben so gestalten, wie wir es uns träumen. Die Erfolgserlebnisse, die man erfährt, wenn man die Früchte seiner Arbeit erntet, steigern zudem das Selbstwirksamkeitserleben und spornen uns zu höheren Zielen an.
Erkennen Sie sich vielleicht darin wieder? Ein besserer Mensch werden, neue Fähigkeiten erlernen und bestehende ausbauen – wir leben in einer Optimierungsgesellschaft.
Manchmal kann optimieren aber auch strapazieren: Wenn der Blick nur auf das gerichtet wird, was man noch nicht kann, wo noch Verbesserungsbedarf besteht, was man alles noch nicht erreicht hat. So legt man den Fokus automatisch auf die eigenen Fehler und sieht lediglich: Was fehlt mir noch? Wo bin ich noch nicht so, wie ich sein sollte? Das kann sich auf Dauer destruktiv auf das eigene Selbstwertgefühl auswirken, genauso wie auf die Motivation, seine Ziele weiterhin zu verfolgen.

Selbstoptimierung oder Genügsamkeit mit sich selbst?

Manche Menschen verspüren aber überhaupt nicht das Bedürfnis, an sich zu arbeiten oder ihr Leben zu optimieren. Sie müssen sich nicht selbst optimieren. Wenn Sie bereits glücklich damit sind, was Sie haben und wer Sie sind, warum dann etwas ändern? Natürlich kann man stets an sich arbeiten, besser werden, sein Leben optimieren, aber dies ist kein Muss. Man sollte es aus eigenem Antrieb und für die eigene Erfüllung tun. Menschen, welche ein hoch ausgeprägtes Leistungsmotiv haben, finden daran Freude. Sie genießen den Wettbewerb mit sich selbst und erhalten dadurch Ansporn. Das ist nicht bei jedem der Fall. Sie müssen keine Freude an einem ständigen Wetteifern finden – das macht Sie nicht gleich faul oder weniger fleißig. Wenn Sie es anstrengend finden und dies bei Ihnen negative Gedanken hervorruft, dann fragen Sie sich ehrlich: Für wen machen Sie das wirklich? Nur für sich selbst? Nur wenige Menschen sind wirklich zufrieden mit sich selbst. Wenn Sie dazu zählen, dann genießen Sie es! Es ist ganz und gar nicht verkehrt, nicht ständig an sich und seinem Leben etwas ändern zu wollen.

 

 

Erkennen Sie Ihre Erfolge an

Selbstoptimierung kann sehr gut funktionieren und einem durchaus ein besseres Lebensgefühl im Einklang mit sich selbst ermöglich. Doch um den potenziell destruktiven Part des Strebens nach Verbesserung durch die Fokussierung auf eigene Schwächen zu mindern, gilt es, regelmäßig innezuhalten und sich selbst ein Lob auszusprechen: Wahnsinn, so weit habe ich es schon gebracht. So viel Anstrengung habe ich aufgebracht. Ich bin mir wichtig und ich schaffe mir ein tolles Leben. Das habe ich nur mir zu verdanken.
Nicht der Vergleich mit anderen, sondern nur der Vergleich mit sich selbst zählt. Wie war ich früher, wie bin ich jetzt? Inwiefern hat sich mein Leben bereits verändert? Unser eigener Fortschritt geht meist unter, weil wir ihn nicht bemerken. Vergessen Sie daher nicht, auch mal einen Blick zurückzuwerfen. Notieren Sie sich Ihre Errungenschaften. Es ist so wichtig, seine Erfolge im Kopf zu behalten – Sie schaffen positiven Ansporn sowie Motivation für den weiteren Weg und ein wohlwollendes Mitgefühl für das eigene Selbst.

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