Bis hier hin und nicht weiter – lernen Sie, Ihre Grenzen zu setzen.

Sind Sie auch ein notorischer Ja-Sager? Oder müssen Sie einfach lernen, Ihre eigenen Grenzen zu ziehen? Wir alle haben Grenzen, wo bei uns Schluss ist – bis hier und nicht weiter. Das können körperliche, emotionale aber auch soziale Grenzen sein. Manche sind uns wichtiger, bei anderen können wir wiederum darüber hinwegsehen. Eine wiederholte oder absichtliche Überschreitung Ihrer Grenzen müssen und sollten Sie sich jedoch nicht gefallen lassen – Ihrem eigenen Wohlbefinden zuliebe. Wenn Ihre Freundin beispielsweise wiederholt Witze über Ihr Privatleben macht oder Ihr Vorgesetzter Ihnen auf der Arbeit zu nahekommt, müssen Sie lernen, für sich einzustehen. „Mein Körper gehört mir“ – diese Grenzen lernen Kinder bereits im Kindergarten. Ansonsten werden sich Ihre Mitmenschen daran gewöhnen, Sie zu übergehen während Sie nur darunter leiden und sich unwohl fühlen.

Kenn Dein Limit

Um sich überhaupt für Ihre Grenzen einzusetzen, müssen Sie diese selbstverständlich erst einmal selber kennen. Dabei hilft meistens schon eine kleine, intensive Selbstreflexion. Fühlen Sie sich in dieser Situation gerade wohl? Was hinterlässt bei Ihnen ein gutes Gefühl und wann fühlen Sie sich unwohl? Sie können schließlich nicht von allen anderen erwarten, dass diese Ihre Grenzen kennen und wahrnehmen, wenn Sie darüber nicht einmal selbst Bescheid wissen.
Anschließend sollten Sie Ihre Grenzen klar kommunizieren. Wenn Sie merken, dass Ihre Freundin erneut einen unangemessenen Witz auf Ihre Kosten macht, sprechen Sie es direkt an; dies kann auch im privaten Gespräch hinterher sein. Ihre Mitmenschen können schließlich auch keine Gedanken lesen – vielleicht dachte Ihre Freundin, Sie fänden diese Witze selber total lustig, da Sie jedes Mal mitlachen. Lernen Sie, für Sich einzustehen. Sagen Sie Nein und trauen Sie sich, Ihre Meinung zu sagen. Schaffen Sie sich eine klare Toleranzgrenze, die Sie bei Verstößen kommunizieren.

Lassen Sie auf Worte Taten folgen

Sollten Ihre Mitmenschen selbst bei klarer Grenzsetzung Ihrerseits dies trotzdem nicht respektieren und vielleicht immer noch verletzende Witze über Sie machen, dann sollten Sie sich überlegen, ob Sie überhaupt Zeit mit diesen Personen verbringen möchten – anscheinend fehlt diesen der grundlegende Respekt vor Ihnen. Zum Grenzen ziehen gehört nicht nur, dass Sie aktiv etwas ansprechen, sondern Ihre Grenze anschließend auch durchsetzen – indem Sie die Situation zum Beispiel kommentarlos verlassen. Es mag hart klingen, aber nur gute Miene zum bösen Spiel zu machen wird auf Dauer nicht dazu führen, dass andere Menschen Ihre Grenzen respektieren.
Ihre eigenen Grenzen betreffen nur Sie selber. Somit gehört auch dazu, dass Sie Grenzen anderer Menschen respektieren, aber genauso deren Freiheiten. Wenn Sie merken, dass Ihnen beispielsweise ein Witz nicht gefällt; dieser aber nicht gegen Sie gerichtet ist, sondern vielleicht nur nicht Ihr Humor ist, dann können Sie anderen auch nicht den Mund verbieten. Es ist natürlich immer eine Option, einfach aufzustehen und wegzugehen. Aber über nicht böse gemeinte Kleinigkeiten können Sie ausnahmsweise auch mal hinwegsehen. Nur die wenigsten Menschen haben im Sinn, Sie zu verletzen. Viele wissen es einfach nicht besser.
Ein guter Anhaltspunkt beim Respektieren anderer Grenzen sind immer die eigenen Grenzen: Machen Sie nichts, von dem Sie nicht wollen würden, dass es Ihnen eine andere Person antut. Wenn Sie das beherzigen und klar gegenüber Ihren Grenzen und denen anderer sind, werden Sie merken, dass andere Menschen dies respektieren und schätzen. Persönliche Grenzen zu setzen und zu achten ist der Schlüssel zu einem angenehmen, wertschätzenden sozialen Miteinander.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert