Die richtige Balance zwischen Arbeit und Privatleben: Wie man Work-Life-Balance wirklich umsetzt

Viele Menschen, die Vollzeit arbeiten, kommen irgendwann an einem Punkt, wo sie das Gefühl haben, ihr Leben bestehe nur noch aus Arbeit. Bei einem klassischen „9-to-5-Job“ ist es tatsächlich so, dass die Arbeit einen Großteil des Tages einnimmt. Diese 9-to-5-Zeiteinteilung stammt aus einer frühen Arbeiterbewegung, welche sich für die Einteilung des Tages in drei 8-Stunden-Einheiten aussprach: acht Stunden Schlaf, acht Stunden Arbeit, acht Stunden Freizeit. Die Realität sieht bei vielen Arbeitnehmern jedoch anders aus: Morgens vor der Arbeit bleibt meist nur Zeit für das Fertigmachen und Frühstücken.

Der Anfahrtsweg zur Arbeit nimmt gewisse Zeit in Anspruch, bei vielen Arbeitnehmern zwischen 30 und 60 Minuten Fahrt, welche man dann nach der Arbeit nochmal auf sich nehmen muss. Zuhause angekommen, ist es gut und gerne bereits 18 Uhr, dann muss gegessen werden, Haushalt oder der Einkauf erledigt werden und wenn diese notwendigen ToDos abgearbeitet wurden ist 20 Uhr bereits erreicht. Um am nächsten Morgen ausgeschlafen aus dem Bett kommen zu können, muss der Tag um 23 Uhr beendet werden. Das bedeutet 3 Stunden Freizeit, in denen man jetzt Me-Time, Sport oder Zeit mit Freunden unterbringen soll? Und am besten auch noch Zeit, sich zu erholen? Für viele Menschen klingt das unrealistisch – zu Recht.

Wie lässt sich viel Ausgleich trotz wenig Freizeit schaffen?

Die Lage ist nicht einfach: Arbeit ist nicht nur wichtig, um finanziell überleben zu können, sondern fördert auch eine gesunde Tagesstruktur und soziale Kontakte. Eine Reduzierung der Arbeitslast auf Teilzeit ist für viele Beschäftigte aus diversen Gründen nicht möglich. Und insbesondere, wenn man noch Kinder hat, ist die freie Zeit für sich sehr schnell auf ein Minimum begrenzt. Wie kann man also trotz eines 8-Stunden-Tags für ausreichend Ausgleich in der Freizeit sorgen?
Der erste Schritt, um sich auch mental von der Arbeit abgrenzen zu können, ist, diese nicht mit nachhause zu nehmen. Arbeitszeit ist auf der Arbeit, Freizeit zuhause. Checken Sie zuhause keine Arbeitsmails, schalten Sie Ihr Telefon oder die Benachrichtigungen aus und sorgen Sie auf der Arbeit dafür, dass Sie die Planung für den nächsten Tag erledigt haben, sodass Sie nach Feierabend keine Gedanken mehr daran verschwenden müssen. Viele nehmen fälschlicherweise an, auch außerhalb der Arbeitszeiten stets erreichbar sein zu müssen – das ist nicht der Fall. Sie werden schließlich dafür bezahlt, die Arbeit während der Arbeitszeit und nicht zwischendurch in Ihrer Freizeit zu erledigen. Das Gleiche gilt für das Beantworten von Nachrichten und Anrufen!

 

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Nutzen Sie Ihre Freizeit aktiv

Gerade weil die freie Zeit begrenzt ist, kann es helfen, diese gut zu nutzen – ohne sich dabei zu überfordern. Wenn Sie in Ihrer Freizeit nichts machen, was Ihnen Freude macht und keine konkreten Aktivitäten unternehmen, kann sich schnell das Gefühl einstellen, nichts außer Arbeit zu haben. Finden Sie Hobbys, die Ihnen Spaß machen, und vernachlässigen Sie Ihre sozialen Kontakte nicht. Planen Sie daher Ihre Wochenaktivitäten und setzen Sie Prioritäten. Wenn Sie beispielsweise jede Woche dreimal Sport machen wollen und zweimal Freunde sehen möchten, planen Sie dies für konkrete Tage. Anstatt an einem Tag gleichzeitig den Haushalt zu erledigen, Sport zu machen und anschließend noch Zeit mit Freunden zu verbringen, teilen Sie es auf: Nutzen Sie einen Abend für den Haushalt und Sport und den nächsten für das Treffen mit Freunden. Achten Sie darauf, dass Sie einen Abend auch für sich selbst einplanen sollten: persönliche Me-Time und Erholungszeit. Wenn Sie Familie haben, sind Sie natürlich beschränkt in diesen Möglichkeiten. Dennoch können Sie versuchen, den Haushalt beim Betreuen der Kinder zu erledigen. Oder Freunde kommen Sie zuhause besuchen, anstatt sich woanders zu treffen.
Es lohnt sich auch, Aktivitäten zu verknüpfen. Wenn Sie beispielsweise direkt auf dem Rückweg der Arbeit den Einkauf erledigen oder sich mit Freunden treffen wollen und dabei gemeinsam Abendessen gehen, spart dies Zeit.
Doch bleiben Sie realistisch – wie viel Arbeitslast schaffen Sie wirklich? Und liegt das Gefühl der Überforderung mit der Arbeit wirklich daran, dass Ihnen der Ausgleich fehlt – oder sind Sie durch Ihren Job und die Arbeitsbedingungen belastet? Viele Arbeitgeber kommen Ihren Beschäftigten gerne mit Flexibilität bezüglich Homeoffice und einer Reduzierung der Wochenstunden entgegen. Ziehen Sie auch diese Möglichkeiten in Betracht. Achten Sie dabei stets auf ein gutes Selbstmanagement, setzen Sie Grenzen und trauen Sie sich, Ihre Bedürfnisse zu äußern.

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