Hilfe! Mein(e) Partner(in) hat sich verändert

In der Regel suchen Paare eine professionelle Beratungsstelle auf, weil sich deren Beziehung in einer Krise befindet. Oft fällt dabei bereits in den ersten Beratungsgesprächen folgender Satz: „Mein(e) Partner(in) hat sich verändert! Dazu sei erklärt, dass wir alle theoretisch wissen, wie schnell Situationen und Personen sich verändern können, doch in der Praxis stellen uns Veränderungen jeglicher Art vor große, neue Herausforderungen. Wenn nun allerdings unser(e) eigene(r) Partner(in) sich anders verhält als sonst, so verunsichert das umso mehr, wodurch sich schnell ein Gefühl von Instabilität einstellen kann.

 

 

Die Kennenlernphase

Zu Beginn einer Beziehung zeigen wir uns alle gern von der sogenannten Schokoladenseite.

Wir sind wohlwollend, humor-und verständnisvoll.

Wir verbringen jede freie Minute miteinander, können kaum die Hände voneinander lassen und schweben auf Wolke 7 umher.

In dieser Hochphase geben wir uns völlig den Gefühlen hin und versprechen einander, uns gegenseitig zu unterstützen.

Es werden einander Zugeständnisse getätigt und nur die besten Absichten zugesichert.

Auch erwarten wir eher wenig; sind aber dafür bereit, dem Gegenüber alles von uns zu geben.

 

 

Hilfe! Mein(e) Partner(in) hat sich verändert
Hilfe! Mein(e) Partner(in) hat sich verändert

 

 

Die Krisephase

In dieser Phase sind wir von Ängsten und Unsicherheiten geprägt. Wir sind enttäuscht voneinander; sogar frustriert. Entweder wird nun vermehrt gestritten oder sich zurückgezogen.

 

Nun ist es die Aufgabe einer Paarberatung, dem Paar aufzuzeigen, welche der anfänglich versprochenen Zugeständnisse noch eingehalten werden.

Denn oftmals wird bereits in der ersten Sitzungen aufgedeckt, dass beide Partner „vergessen“ haben, was sie sich einander wohlwollendes versprochen haben.

Dies soll betonen, dass wir uns alle im Alltag und mit der Zeit verändern.

Und obwohl wir nun mit Schattenthemen, wie:

  • alte innere Wunden
  • Traumata,
  • unschönen Erinnerungen und diffusen Ängsten konfrontiert werden, heißt dies jedoch nicht, dass wir die gesamte Beziehung in Frage stellen sollen.

Vielmehr sollten wir uns selbst hinterfragen. Wann und wo haben wir damit begonnen, die Partnerschaft und uns selbst aus den Augen zu verlieren? Aktuell begleite ich z.B. ein junges Paar, dass sich beim Tanzen kennenlernte. Sie versprachen sich damals, dieses schöne Hobby niemals aufzugeben, weil es ihnen Freude und tolle, soziale Kontakte bringe. Nach der Geburt des mittlerweile 4 Jahre alten Jungen haben sie jedoch nicht mehr an deren gemeinsames Hobby gedacht, obwohl sie die Möglichkeit hätten, das Kind jederzeit zu den Großeltern zu bringen. An dieser Stelle beschäftigten wir uns in der Paarberatung mit folgenden Fragen:

Warum verändern wir uns im Paarleben oftmals so sehr und dabei so drastisch?

Was geht in uns und im anderen vor?

Was steckt hinter diesem inneren Boykott?

Wann waren wir wieder intim; uns nicht bloß körperlich sondern auch seelisch nahe?

Wann haben wir zuletzt gemeinsam gelacht?

Wann haben wir uns gegenseitig für all die gemeinsame Zeit gedankt?

 

Wie sie sehen und lesen können, gibt es sehr viel zu tun…

Packen wir es heute noch an!

Ihre Vittoria

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