Das Prinzip „Fake It Until You Make It” und warum es tatsächlich funktioniert

Der Spruch „Fake it till you make it“ ist Ihnen bestimmt schon einmal im Leben über den Weg gelaufen. Nicht selbstbewusst genug? Angst vor einer neuen Aufgabe? Sorge, nicht kompetent genug zu sein? Die Antwort lautet stets: Fake it till you make it. Doch hilft es tatsächlich, im Leben Kompetenzen vorzutäuschen, um selbst wachsen zu können?
„Täusche es vor, bis du es schaffst“ heißt der Satz übersetzt. Er besagt, dass wir durch die alleinige Nachahmung von Eigenschaften und Denkweisen diese im tatsächlichen Leben verwirklichen können. Wenn wir also Selbstbewusstsein „faken“, sind wir nach einiger Zeit tatsächlich selbstbewusst. Am effektivsten ist das Sprichwort in seiner Anwendung bei inneren Konflikten – sprich, so etwas wie Angst, Freude, Selbstbewusstsein, Sorge. Doch selbst reale Tatsachen kann man „faken“. So können Sie zum Beispiel so tun, als hätten Sie viele Freunde. Unabhängig davon, ob dies stimmt, werden Sie so viel leichter neue Bekanntschaften knüpfen. Sie glauben das nicht? Probieren Sie es aus und beobachten Sie, wie sich ihr soziales Umfeld mit der Zeit verändert.

Wie funktioniert das Prinzip?

Im Grunde machen Sie exakt das, was der Satz Ihnen vorgibt: Sie tun einfach so, als hätten Sie schon das, was Sie sich wünschen (keine Angst, mehr Selbstbewusstsein, etc.). Und nach einiger Zeit werden Sie merken, dass dies tatsächlich Realität geworden ist, ohne dass Sie es noch „faken“ müssen. Wollen Sie also gerne selbstbewusst sein, dann verhalten Sie sich wie eine selbstbewusste Person: Reden Sie laut und deutlich, nehmen Sie eine aufrechte Körperhaltung ein, gehen Sie auf Menschen zu und halten Sie offen und freundlich Augenkontakt. Betrachten Sie es wie eine schauspielerische Rolle: Nächste Woche spielen Sie eine selbstbewusste Person. Das Gute daran ist, dass wir dabei jederzeit zurück zu unserem alten Ich können. Wenn es uns nicht gefällt, selbstbewusst zu sein, können wir ab nächster Woche genauso gut wieder schüchtern sein. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf können sich manche Menschen besser auf das Risiko einlassen und wissen, was zu tun ist, wenn ihr „Faking“ nicht die gewünschten Effekte hervorruft.
Natürlich können Sie nicht alles faken. Wenn Sie beispielsweise nicht das nötige Wissen für die Bedienung einer Fräsmaschine haben, können Sie das vielleicht kurzzeitig umgehen oder vortäuschen, aber langfristig werden Sie sich das wahrscheinlich Wissen selbst aneignen müssen.

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Warum funktioniert es?

Das Sprichwort funktioniert nach dem Prinzip der Anziehung: Wenn wir daran glauben oder zumindest suggerieren, wir hätten etwas schon (Selbstbewusstsein, Mut, Freunde), dann werden wir es irgendwann wirklich haben. Ob wir Selbstbewusstsein nun faken oder es „echt“ ist, weiß unser Gehirn nicht. Das heißt, wir können unseren Kopf wunderbar austricksen: Wenn wir so tun, als seien wir selbstbewusst und uns dementsprechend verhalten, glaubt uns unser Gehirn: Aha, wir sind jetzt also selbstbewusst. Deswegen funktioniert das Prinzip des fake it till you make it so gut: Nach einiger Zeit müssen wir unser Gehirn nicht mehr länger austricksen und es hat verstanden, dass wir nun wohl eine selbstbewusste Person sind.
Die wechselseitige Reaktion von unserem Umfeld verstärkt diesen Effekt. Wenn Sie nach außen hin so erscheinen, als wären Sie selbstbewusst oder als hätten Sie keine Angst, dann werden Sie von anderen Menschen auch so behandelt. Niemand muss wissen, welche Zweifel Sie im Inneren haben, wenn Ihr Verhalten etwas anderes ausstrahlt.
Zusätzlich existiert natürlich noch der Gewöhnungseffekt: Wenn Sie ein Verhalten über längere Zeit konsistent zeigen, also beispielsweise selbstbewusste Körperhaltung und Sprache, dann gewöhnen Sie sich daran und verhalten sich auch in Zukunft weiter so. Ihr selbstbewusstes Verhalten wird Ihr neues „Normal“. Um sich nicht mehr selbstbewusst zu verhalten, müssten Sie sich erneut umgewöhnen, und wie wir bereits wissen, fällt uns Menschen so etwas besonders schwer.
Probieren Sie es ruhig aus – fake it until you make it folgt dem einfachsten Geheimrezept zu einem neuen Ich, was Sie kriegen können. Was haben Sie schon zu verlieren?

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