Abschied nehmen – warum Veränderung befreiend sein kann

Veränderung tut manchmal weh. Sehr sogar. Ob es der Abschied von einem Job ist, das Ende einer Beziehung, ein Umzug in eine neue Stadt oder ein Lebensabschnitt, der zu Ende geht – selbst, wenn wir die Veränderung selbst herbeigeführt haben, fallen Abschiede selten leicht. Oft sind es Phasen oder Menschen, mit denen man viel erlebt hat, an denen man gewachsen ist oder mit denen man besonders schöne und schmerzhafte Momente verknüpft. Wenn man auf die vergangene Zeit zurückblickt, kann sich ein Abschied schmerzhaft anfühlen. Selbst dann, wenn man sich auf die Zukunft freut.
Doch Abschiede sind selten das Ende. Sie sind Übergänge, und sie sind ein Teil vom Leben. Und sie können Neuanfang bedeuten. Wie können wir also lernen, mit Abschieden gut umzugehen und sie besser zu verarbeiten?

Wie kann man lernen, mit Abschieden umzugehen?

Viele Menschen verdrängen ihre aufkommenden Gefühle bei Abschieden oder reden sie klein. Warum stelle ich mich überhaupt so an, das ist doch nur ein Job? Andere haben es schlimmer als ich. Es gibt keinen Grund traurig zu sein. Dabei dürfen und sollten Sie Ihre Gefühle zulassen – ob Trauer, Angst, oder Freude. Alle Gefühle haben ihre Berechtigung und dürfen da sein. Es gibt einen Grund, warum Sie gerade so empfinden. Anders, als es sich viele vorstellen mögen, hilft es sogar, seine Gefühle aktiv zuzulassen. Wenn Sie beispielsweise einen geliebten Menschen verlieren – ob durch Tod oder Beziehungsende – hilft Ihnen die aufkommende Trauer dabei, den Verlust adäquat zu verarbeiten. Wenn Sie sich stattdessen ablenken oder den Verlust kompensieren, schieben Sie Ihre Trauer nur auf – sie verschwindet aber nicht. The only way out is through the pain: Der einzige Weg heraus ist durch den Schmerz. Nehmen Sie sich Zeit, sich zu verabschieden. Blicken Sie auf vergangene Momente zurück, und gestalten Sie den Abschied so, wie es sich für Sie gut anfühlt.
Ein Anerkennen des Abschieds und der Trauer hilft gleichzeitig dabei, loszulassen. Loslassen ist dabei nicht gleich vergessen. Wenn Sie loslassen, erkennen Sie an, dass Sie sich verändert haben und dass sich Ihr Leben mit Ihnen verändert hat. Ein Lebensabschnitt oder eine Phase, die vorbeigeht, hat Sie geprägt und gelehrt. Sie hat Sie auf einem Teil Ihres Weges begleitet. Wenn Sie möchten, können Sie aufschreiben, was der vergangene Abschnitt Ihnen geschenkt hat. Machen Sie sich bewusst: Was darf jetzt gehen, damit Platz für Neues entsteht?

Abschied nehmen – warum Veränderung befreiend sein kann - Aufblick Konfliktberatung Hannover

Veränderung bietet Potenzial

Sehen Sie nicht nur den Abschied – sehen Sie auch das, was danach kommt. Ein Neuanfang bedeutet gleichzeitig, dass Ihre Möglichkeiten für die Zukunft unbegrenzt sind. Sie können etwas Neues wagen, einen Traum verwirklichen, sich anderen Dingen zuwenden, neue Menschen kennenlernen… sehen Sie das, was kommt, und nicht nur das, was geht.
Auch wenn Sie vielleicht gerade noch nicht wissen, was auf Sie zukommt – Sie dürfen unsicher sein. Ein neuer Anfang fühlt sich oft an, als würde man im Nebel stehen: Man weiß, was hinter einem liegt, aber nicht das, was noch kommt. Vertrauen Sie darauf, dass es weitergeht. Wie schlimm der Verlust oder Abschied auch sein mag, so geht Ihr Leben immer weiter. Setzen Sie Ihr Vertrauen in sich. Sie werden das schaffen. Sie dürfen unsicher sein, und Sie dürfen scheitern. Sie werden dabei wachsen. Manchmal muss auch ein Kapitel zuendegehen, damit danach etwas noch Größeres kommen kann.

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